Aus meiner Sicht...

Überall im Netz und auch in der einschlägigen Fachliteratur findet man Richtlinien, Tipps und gute Ratschläge bezüglich dessen, worauf man achten muss, wenn man sich auf der Suche nach einem guten Züchter befindet. Ebenso gibt es überall mehr oder weniger genaue Ausführungen darüber, was einen guten Züchter ausmacht, wie er sich zu verhalten hat, was man von ihm erwartet und was er sich keinesfalls erlauben darf…

Selten aber findet man eine Abhandlung darüber, wie ein guter Katzenkäufer sich verhalten sollte. Dies finde ich bedauerlich, denn ich gehe davon aus, dass man auch als Anwärter für ein Katzenkind beim Züchter seines Vertrauens einen möglichst guten Eindruck machen möchte.

Wir Züchter, die wir unsere Tiere mit Liebe aufziehen, jeden kleinen Schritt in ihrer Entwicklung mit Akribie beobachten und jedes von ihnen als kleine, liebenswerte Persönlichkeit haben heranreifen sehen, möchten nämlich auch gerne das Gefühl haben, dem Menschen, dem wir schließlich solch ein kleines Zauberwesen ans Herz legen, vertrauen zu können.

Auch sind wir Haustier-Hobbyzüchter nicht zu vergleichen mit einem Bauern, der auf dem Viehmarkt seine Jungbullen anbietet. Dieser verdient damit seinen Lebensunterhalt. Ihm ist es egal, ob der jeweilige Käufer ihm sympathisch ist oder nicht… Hauptsache, der Preis stimmt. Unsereins verdient nichts an der Katzenzucht… Eher ist das Gegenteil der Fall. Wir müssen unsere Tiere nicht „auf Teufel komm raus“ verkaufen an jeden, der da kommt.

Auch erwarten wir, dass man uns einen gewissen Respekt entgegenbringt. Was wir leisten, muss uns nämlich erst einmal jemand nachmachen!

Aus diesem Grund habe ich mich nunmehr entschlossen, mir einmal die Mühe zu machen, ein paar Zeilen darüber zu schreiben, was wir Züchter an Katzeninteressenten schätzen und was nicht, was uns stört, was uns kränkt und was uns auf die Nerven geht, aber auch darüber, was uns Freude bereitet.

Ich persönlich bin nicht nur ein Tier-, sondern auch ein Menschenfreund und habe im Laufe der vielen Jahre, die ich Katzen züchte und mit Katzenmenschen verkehre, schon viele wirklich liebenswerte Zeitgenossen kennengelernt. Unter ihnen sind einige skurrile, schräge, ungewöhnliche Vertreter, stille und schrille, leise und laute, lustige und sentimentale, junge und alte, einfache und komplizierte Charaktere. Sie sind ebenso einzigartig, wie jedes meiner Katzenkinder… Einige von ihnen habe ich sehr ins Herz geschlossen, einige wurden Freunde, einige Feinde, und einige verschwanden für immer aus meinem Leben. Aber es gab auch immer wieder Kontakte, die von vorne herein so unerfreulich waren, dass mir im Nachhinein noch der Nebel des Zornes aus den Nüstern emporsteigt, wenn  ich mich ihrer erinnere.

Ich möchte hier keine Regeln aufstellen, in denen ich schreibe „Der gute, seriöse Katzenkäufer macht das und das und das, und dieses und jenes darf er nicht machen!“ Wer bin ich, dass ich mir das anmaßen dürfte?

Vielmehr möchte ich einiges niederschreiben, was mir im Laufe der über 20 Jahre widerfahren ist und einfach nur schildern, was ich mir in der jeweiligen Situation gedacht und wie ich mich dabei gefühlt habe.

Ich möchte dem interessierten Katzenfreund ermöglichen, einmal die ganze Sache aus meiner Perspektive zu betrachten, aus der einer Züchterin. So hoffe ich auf eine bessere Verständigung!

Erstkontakt

Als Züchter nutzt man verschiedenste Mittel, um auf sich aufmerksam zu machen. Um in dem Dschungel aus tausenden von Angeboten gefunden zu werden, reicht es heute nicht mehr aus, im lokalen Wochenblatt seinen Nachwuchs unter „Tiermarkt“ zu inserieren, so wie es früher einmal der Fall war; früher, in der Zeit vor dem Internet, als die Welt der meisten Menschen noch klein und überschaubar war. So kommen im Laufe der Zeit unzählige Einträge in Katzen-Internetportalen zustande, man schaltet Kleinanzeigen, man blogt und postet, twittert und facebookt und betreibt eine möglichst aussagefähige Homepage, ein Medium übrigens, welches ich über alle Maßen schätze, da ich hier die Möglichkeit habe, all das niederzuschreiben, was ich gerne einmal gesagt haben möchte, eine Vielzahl von Bildern und Infos zu zeigen und dem Interessenten ein sehr detailliertes Bild von dem zu vermitteln, was genau ich tue und welche Ideologie dahinter steht.

Leider verliert man irgendwann zwangsläufig den Überblick darüber, was man wo gepostet und welche Kitten man wann und wo überall angeboten hat. Oftmals inseriert man irgendwo auf einer bestimmten Seite, ohne überhaupt zu merken, dass das Inserat dann anschließend auch auf diversen Partnerseiten erscheint… Manche Inserate werden nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne gelöscht, und andere schwirren Jahre später noch im Cyberspace herum. Vieles löscht man selber, wenn es nicht mehr aktuell ist, und vieles vergisst man auch… Auch Katzenzüchter sind nur Menschen, und jede Minute, die ich weniger vor dem PC hocke, kann ich mehr mit meinen Tieren verbringen. Gutes Argument, nicht wahr?  *kicher*

Das und vieles mehr bietet leider öfters Anlass zum heiterem Rätselraten, wenn dann plötzlich jemand anruft, der sagt, er interessiere sich genau für jenes entzückende Katzenkind, welches man im Internet angeboten habe, das mit der schönen Farbe… Welche Farbe? „Ja, so hell irgendwie… Das Kätzchen, das so süß guckt… so, als würde es lächeln…“

Da meine Internetseite kein Online-Shop ist, stehen neben den Kittenbildern auch keine Preise. Ich setze einfach voraus, dass ein gut informierter Katzenfreund weiß, was eine gesunde Rassekatze aus gescheiter Aufzucht in etwa kostet… Ansonsten kann man ja nachfragen. Wenn ich jedoch Emails mit folgendem Inhalt bekomme, dann schwillt mir der Kamm:
„Sind die Katzen noch da und was kosten sie?“

Sicherlich ist die Frage nach dem Preis durchaus gerechtfertigt, aber wenn ich, als Züchterin, den Eindruck habe, dass der Preis das erste oder gar einzige Auswahlkriterium darstellt, dann hat sich die Angelegenheit für mich schon erledigt. Solche Leute suchen etwas Billiges, und unsere Katzen sind nicht billig.

Ebenfalls unerfreulich finde ich Mails, in denen sich der Verfasser nicht namentlich zu erkennen gibt, sondern das Ganze nur mit „MfG“ oder „liebe Grüße“ unterschreibt. Was soll das? Haben diese Leute zu viele Agenten-Thriller gesehen, oder haben sie etwas zu verbergen? Wenn ich ehrlich Absichten verfolge, kann ich doch sagen, wer ich bin. Oder nicht?

Eine weitere Art von Email, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt, sind solche:
„Ich habe Interesse an Ihren Katzenbabys. Bitte rufen Sie mich an. Tel. 017x-....….“
Warum soll ich eine Handy-Nummer anrufen, was mich viel Geld kostet, weil irgendwer, den ich nicht kenne, angeblich Interesse an meinen Katzen hat? Warum ruft er/sie mich nicht selber an?
 

Dann sind da jene, die einem sehr nette und sehr ausführliche Emails schreiben, in denen sie sich vorstellen, mir berichten, wie sie leben, ob und wie viele Kinder, Katzen, Hunde sie haben und schließlich ihrem Wunsch nach einem Katzenkind aus meiner Zucht Ausdruck verleihen.
Ich freue mich immer, wenn ich eine solche Email bekomme, da ich davon ausgehe, dass der Absender sich Gedanken gemacht und verstanden hat, dass wir Züchter auch gerne wissen möchten, mit wem wir es zu tun haben.
Also mache ich mich daran, eine Antwort zu verfassen. Dabei bedanke ich mich für die Nachricht und das gezeigte Interesse und bitte um einen Anruf zwecks Terminabsprache.
Manchmal klingelt dann irgendwann das Telefon und irgendein netter Mensch meldet sich… Wir reden, es werden Fragen gestellt, ich antworte gewissenhaft, wir vereinbaren einen Termin, alles prima.
Aber es gibt auch Leute, die rufen einfach nicht an. Warum nicht?- Keine Ahnung. Einige schreiben noch eine zweite, dritte, vierte, fünfte Mail, haben immer wieder neue Fragen, erzählen teils ihre halbe Lebensgeschichte, rufen aber nicht an. Ich antworte irgendwann nicht mehr, denn auch hier frage ich mich nach einer Weile „Was soll das?“

Ein Großteil der Menschen scheint Probleme damit zu haben, zuzugeben, dass ihnen etwas zu teuer ist. Männern scheint es leichter zu fallen, das zu sagen, als Frauen. So zeigt es zumindest meine Erfahrung. Frauen, die feststellen, dass der Preis für das Kitten ihrer Wahl ihr Budget übersteigt, äußern das meist mit den Worten „Da muss ich noch einmal mit meinem Mann drüber reden.“, verabschieden sich und melden sich nie wieder. Männer hingegen beenden das Gespräch gerne mit den Worten „Gut... Dann weiß ich bescheid.“ Auch das ist in der Regel dann ein Abschied für immer. Mittlerweile kenne ich das und weiß damit umzugehen, aber dennoch wäre es mir lieber, wenn man mir einfach sagen würde „Tut mir leid, aber das ist weit mehr, als ich bezahlen kann/will!“

Terminabsprache

Als Katzenzüchter tut man normalerweise auch noch etwas anderes, als Katzen züchten. Wie schon erwähnt, ist die Zucht ein Hobby, ja eine Leidenschaft, aber kein Broterwerb. Deshalb habe ich auch nicht immer Zeit und Lust, Neugierige hier zu empfangen. Auch nehme ich mir gerne Zeit für die, die kommen, um meine Katzen und mich kennenzulernen. Die meisten Leute haben viele Fragen, was ich gut finde, möchten sich die Tiere in Ruhe anschauen, sehen, wie jedes einzelne Tier auf sie reagiert. Viele haben auch einiges zu erzählen… über Katzen, die sie schon haben oder früher einmal hatten und darüber, wie sie sich das Zusammenleben mit Katzen vorstellen. Ich höre gerne zu, aber das braucht Zeit…

Hier bei uns leben die Katzen im Haus, sind Familienmitglieder und erleben die alltäglichen Abläufe hautnah mit.
Das alles ist positiv für die Entwicklung der Jungtiere, hat aber zur Folge, dass ich nicht mit jedem, der einfach mal eben so vor meiner Türe steht, zu einer Zuchtstätte (Zwinger, Stall) hingehen und meine Tiere vorzeigen kann, so wie z.B. ein Kaninchen- oder Geflügelzüchter es machen würde, da seine Tiere nicht bei ihm im Haus leben. Hier kommt der Interessent, der (Man bedenke dies!) ein wildfremder Mensch ist, in unser Haus, also mitten hinein in unser Privatleben. Das heißt, dass wir ihm ein gewisses Maß an Vertrauen entgegenbringen. Wer einmal eine Folge von „Aktenzeichen XY Ungelöst“ im Fernsehen gesehen hat, weiß, wie leichtsinnig es unter Umständen sein kann, Fremde einfach ins Haus zu lassen. Aus diesem Grunde lasse ich Leute, die unangemeldet hier vor der Türe stehen und Katzen anschauen wollen, grundsätzlich nicht hinein.

Auch schätze ich es nicht, wenn sich jemand am Telefon meine Adresse geben lässt und sich dann mit den Worten „Ich komme dann irgendwann mal vorbei!“ verabschiedet. Wir sind doch kein Katzendiscounter, der 24 Stunden geöffnet hat.

Manch einer denkt, wir Züchter hätten etwas zu verbergen, wenn wir darauf beharren, dass man einen festen Termin mit uns vereinbart. Das aber ist Quatsch. Natürlich möchte man, wenn man weiß, dass jemand kommt, gerne alles frisch geputzt und die Katzen und Hunde gekämmt und gebürstet haben, um einen bestmöglichen Eindruck zu machen. Auch möchte man selber repräsentativ sein. Dazu gehört auch, dass ich weiß, dass ich an diesem Tag nichts wichtiges mehr zu tun habe und in Ruhe, ohne Zeitdruck, dasitzen und reden, zeigen, erklären kann. Meine innere Ruhe und die der Besucher spiegelt sich auch in den Tieren wider. Bin ich im Stress und mit der Situation völlig überfordert, wirken auch meine Katzen angespannt.

Ich möchte mit jedem Interessenten einen festen Besuchstermin vereinbaren, den dieser auch möglichst einhalten sollte. Wenn jemand eine weite Anfahrt hat, die Verkehrs- oder Witterungsbedingungen schlecht sind oder er/sie ohne Navigationsgerät unterwegs ist, lassen sich Verspätungen oft nicht vermeiden. Für mich ist das kein Problem. Da ich solche Termine immer so lege, dass ich danach nichts Wichtiges mehr vor habe, kann ich gerne warten. Ich erwarte aber, dass man mir, im Zeitalter des Mobiltelefons, kurz bescheid sagt, wenn es viel später wird… Wegen einer halben Stunde muss man nicht anrufen, aber wenn es darüber hinaus geht, möchte ich gerne wissen, ob nun noch jemand kommt, oder nicht.

Ärgerlich ist es, auf jemanden zu warten, der nicht erscheint. Selbst ich, als Gemütsmensch, fange innerlich an zu kochen, wenn ich mich auf einen Besuch vorbereitet habe, der nicht kommt. Es ist kein Problem, einen Termin wieder abzusagen. Am besten ist es, wenn dies spätestens einen Tag vorher geschieht. Kommt aber plötzlich etwas dazwischen, dann muss die Absage eben spontan erfolgen. Das ist bedauerlich, aber allemal besser, als sich einfach nicht zu melden. Leider ist es im Laufe der Jahre immer wieder vorgekommen, dass Leute Termine mit mir vereinbart haben und dann nicht kamen. Wenn man sie dann anruft, um zu fragen, was denn los sei, gingen sie entweder nicht ans Telefon, legten einfach auf oder stotterten wirre Ausreden in den Hörer. Ich finde so etwas absolut inakzeptabel und möchte dies am liebsten nie wieder erleben.

Besuch beim Züchter

Gut Ding will Weile!
Leute, die „mal eben herein gesprungen“ kommen, um schnell einen Blick auf die Katzen zu werfen, bringen Unruhe ins Haus. Das ist eine Situation, die mir und auch den Tieren missfällt. Wenn man sich wirklich ernsthaft für Katzen aus einer bestimmten Zucht interessiert, wird man ja wohl mal 1 oder 2 Stunden Zeit übrig haben, um in Ruhe mit dem Züchter und dessen Tieren Bekanntschaft zu machen. Wer so im Dauerstress ist, dass er das zeitlich nicht hinbekommt, in dessen Leben ist kein Platz für eine Katze!

Breeder-Hopping“ oder „Züchter-Tourismus“
Ein Besuch im Zoo oder Tierpark der etwas anderen Art ist der beim Katzen- oder Hundezüchter. Hier muss man keinen Eintritt bezahlen, muss nicht weit laufen, um alles zu sehen, kann sich gemütlich auf der Couch oder am Küchentisch niederlassen und bekommt, wenn man Glück hat, auch noch Kaffee und Kuchen gratis serviert. Einen solchen netten Sonntag-Nachmittag kann man sich öfters mal gönnen, indem man Wochenende für Wochenende die Züchter der Umgebung einen nach dem anderen heimsucht. Allerdings wäre man nicht willkommen, wenn man ehrlich sagen würde, dass man sich nur die Zeit vertreiben möchte. Deshalb wird also dem Gastgeber reges Interesse an seinem Nachwuchs vorgegaukelt.
Vorsicht! Im Zeitalter des Internets ist man schnell enttarnt, und wenn man dann irgendwann wirklich mal ein Tierchen kaufen wollen sollte, wird man bei denen, die man einmal verarscht hat, ganz gewiss keines mehr bekommen!

Unerwünschte Souvenirs
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko sind jene Zeitgenossen, die an einem Tag gleich mehrere Züchter hintereinander besuchen. Für den Interessenten ist dies vielleicht eine recht praktische Angelegenheit, denn er hat die Möglichkeit des direkten Vergleiches, aber für die beteiligten Züchter kann dies zur Katastrophe werden, nämlich dann, wenn einer von ihnen in seinem Bestand Krankheiten und/oder Parasiten hat, die die Interessenten dann an ihrer Kleidung und unter ihren Schuhen mit zum nächsten Anlaufpunkt tragen. Daher richte ich meine Bitte an alle Katzenfreude:
Bitte machen Sie nur einen Besuchstermin pro Tag. Sie könnten einen Züchter in große Schwierigkeiten bringen und seinen Tieren unnötig Leid zufügen!

Völkerwanderung
Die Frage danach, wie viele Personen man einem Züchter im Rahmen eines Besuchtermins auf einmal zumuten kann, lässt sich nicht klar beantworten. Es kommt in erster Linie darauf an, wie groß die Familie ist und wer alles maßgeblich an der Auswahl des neuen Familienmitgliedes beteiligt sein soll.
Ich freue mich immer, wenn ich vorab am Telefon schon erfahre, wer alles kommen wird, damit ich keine unangenehme Überraschung erlebe.
Oft schon ist es vorgekommen, dass sich eine Person anmeldete, und schließlich standen dann fünf oder sechs Menschen vor der Tür. Sie entpuppten sich dann als beste Freundinnen, Kolleginnen, Nachbarinnen etc. der Katzeninteressentin und waren mitgekommen, da sie auch mal eine Katzenzucht anschauen wollten. Für uns Züchter ist das eher suboptimal, denn auch hier ist zu bedenken, dass jeder fremde Mensch, der ins Haus kommt, fremde Keime etc. mit herein bringt. Man weiß ja als Züchter auch nie, wo diese Leute kurz vorher gewesen sind, ob sie vielleicht selber Katzen oder andere Tiere zuhause haben, die vielleicht gerade krank sind. Kranke Menschen können auch eine gesunde Katze infizieren. Von daher muss man sagen, dass das Risiko für den Züchter mit der Anzahl der Besucher steigt. Auch ist es für die Katzen unter Umständen ein wenig stressig, wenn auf einmal ein ganzer Pulk von Menschen hereinströmt, die sie vorher nie gesehen haben. Es ist nichts dagegen einzuwenden, jemanden mitzubringen, wenn man einen Züchter besucht. Dies können durchaus auch 2 Personen sein. Aber wenn man beabsichtigt, zahlreicher zu erscheinen, sollte man dies im Vorabgespräch mit dem Züchter abstimmen.

Wir müssen draußen bleiben!
Immer wieder einmal kommt es vor, dass Katzeninteressenten mich besuchen kommen und dabei ihr bereits vorhandenes Haustier mitbringen möchten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Manche möchten mir einfach nur gerne ihr geliebtes Tier zeigen, andere wiederum wollen testen, wie sich z.B. der Hund mit meinen Katzen versteht. Dies lehne ich aber grundsätzlich rigoros ab!
Jedes fremde Tier, das hier her kommt, stellt ein gesundheitliches Risiko für unsere Tiere dar.
Außerdem wären meine Katzen, besonders die Mütter unter ihnen, die bestrebt sind, ihre Kinder zu beschützen, sicherlich nicht begeistert über diesen Eindringling.
Wenn wir uns selber ein neues Tier anschaffen, wird dies grundsätzlich erst einmal beim Tierarzt gründlichst untersucht und Katzen auf so ziemlich alles getestet, was an ansteckenden Krankheiten vorhanden sein könnte. Vorher kommt das fremde Tier hier nicht herein. Und wenn es dann so weit ist, dass wir ein neues Familienmitglied in unsere Gemeinschaft einführen möchten, tun wir dies so, wie es für die Tiere am einfachsten ist und ihnen den wenigsten Stress bereitet.
Ein wildfremdes Tier, egal ob Katze oder Hund, für die Dauer eines Besuches, hier ins Haus zu holen, wäre für alle Beteiligten wenig erfreulich, am allerwenigsten wahrscheinlich für das mitgebrachte Tier!

So sind Kinder!
Wenn zur Familie Kinder gehören, möchten die Eltern sie verständlicherweise zum Katzenzüchter mitnehmen und ihnen evtl. auch die Möglichkeit einräumen, sich an der Auswahl des neuen Familienmitgliedes maßgeblich zu beteiligen.
Auch bei uns sind tierliebe, einigermaßen wohlerzogene Kinder immer herzlich willkommen. Ich erinnere mich nämlich noch sehr genau daran, welch magische Anziehungskraft Tiere in meiner Kindheit auf mich hatten. Wären meine Eltern ohne mich zu einem Katzenzüchter gefahren, hätte mich das sehr traurig gestimmt…
Allerdings hätte ich die Zeit beim Züchter in vollen Zügen genossen, hätte die Tiere bewundert und, falls erlaubt, gerne gestreichelt oder in den Armen gehalten. Ich hätte wahrscheinlich mit glänzenden Augen und stumm vor Glückseeligkeit da gesessen und mir gewünscht, alle diese niedlichen Katzenkinder mitnehmen zu dürfen.
Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, die Katzenkinder grob anzufassen, ihnen laut kreischend hinterher zu laufen oder gar durch sämtliche Räume des Hauses zu rennen. Ich hätte niemals gewagt, bei fremden Leuten die Schränke zu öffnen, mir etwas aus dem Kühlschrank zu nehmen, mit den Schuhen an den Füßen über Möbel zu klettern, in Betten herum zu springen oder generell alles anzufassen. Für mich wäre die Zeit dort, egal, wie lange, wahrscheinlich im Fluge vergangen, weil ich es genossen hätte, Tiere um mich herum zu haben. Niemals hätte ich ungeduldig an den Ärmeln meiner Eltern gezerrt, um immer wieder zu sagen „Wann fahren wir?“ oder „Ich will ein Eis!“ oder „Fahren wir gleich noch zu Mac Donalds?“ Ich wäre dort, wo kleine, zarte Wesen umherlaufen, nicht gesprungen, hätte nicht mit den Füßen gestampft, wäre nicht das Treppengeländer heruntergerutscht oder hätte mit meinem Bruder Fangen gespielt. Das kann man auch zuhause machen. Auch gehöre  noch zu jenen, die gelernt haben, nicht ständig dazwischen zu funken, wenn andere Menschen sich unterhalten.
Ich habe im Laufe der Jahre viele, wirklich rührselige Szenen erlebt, die sich zwischen Kindern und meinen Tieren abspielten. So haben schon Eltern ihre tief und fest schlummernden Kinder behutsam aus einem großen Katzenkorb gehoben, in dem sie, selig lächelnd und umringt von kleinen, flauschigen Leibern, eingeschlafen waren. Es gab Kinder, die viele Fragen stellten, die ich gerne beantwortet habe, Kinder, die nicht mehr nach Hause gehen wollten, weil sie sich in der Gesellschaft meiner vierbeinigen Truppe so wohl fühlten und Kinder, die vor lauter Begeisterung keinen Ton hervorbrachten. Aber es gab leider auch die anderen, die es schafften, binnen kurzer Zeit mich und meine Tiere nervlich völlig fertig zu machen. Und wenn ich dann die Eltern freundlich bat, im Interesse der Tiere, ihre Sprösslinge doch bitte etwas zu zügeln, schauten sie mich immer mit dem gleichen vorwurfsvollen Blick an und sagten „So sind eben Kinder!“

Foto-Safari
Oft schon kam ich mir vor, wie eine Kartenverkäuferin im Tierpark, wenn ich die Haustüre öffnete, und davor die Katzeninteressenten standen, die schwer bewaffnet mit Fotoausrüstung und Camcorder mein Haus stürmten. Hier möchte ich dem Leser einfach nur die Frage stellen: Wie würde es Ihnen gefallen, wenn wildfremde Menschen in Ihrem Haus fotografieren und filmen würden?
Mir persönlich missfällt das nicht nur, sondern ich verbitte es mir ausdrücklich. Wenn hier jemand fotografiert, dann bin ich das! Leider reagieren manche Menschen beleidigt, wenn man ihnen dies in aller Deutlichkeit sagt. Es ist nichts dagegen einzuwenden, einen kurzen Schnappschuss mit dem Handy vom auserwählten Tier zu machen, um es z.B. an den Ehepartner zu schicken, damit er aus der Ferne seinen Segen dazu geben kann. Aber kann man da nicht vorher fragen, ob der Züchter damit einverstanden ist?

Kamelle, de Prinz kütt!
Manch freundlicher Mensch möchte zu einem Besuch beim Katzenzüchter nicht mit leeren Händen erscheinen. Manche bringen Blumen mit, manche Kuchen oder Pralinen, manche ein Katzenspielzeug und manche ein paar Leckereien für die Katzen. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es absolut nicht nötig ist, einem Züchter ein Gastgeschenk zu überreichen! Trotzdem leugne ich nicht, dass ich mich dennoch, wenn ich ganz ehrlich bin, aufrichtig über solche kleinen, netten Gesten freue. Nun ist es aber so, dass nicht alle Katzen alles vertragen, besonders dann, wenn sie es nicht kennen und/oder in großer Menge und viel zu hastig verschlingen. Katzen sind hinsichtlich der Nahrungsaufnahme, wie kleine Kinder. Alles schmeckt besser, als das, was man von zuhause her kennt. Und dann wird reingestopft, bis einem schlecht wird. Wenn dann noch, dadurch bedingt, dass alle sich gleichzeitig auf etwas stürzen, ein gewisser Futterneid aufkommt, hat man schnell mal mehr gefressen, als einem zuträglich ist. Wenn also z.B. jemand zu Besuch kommt, der irgendwelche Leckerli mitgebracht hat und diese dann, ähnlich einem Karnevalsprinzen beim Kölner Rosenmontagszug, mit vollen Händen auf das jubelnde Katzenvolk herunter wirft, kann es durchaus passieren, dass dieses wilde Fressgelage beim einen oder anderen Katzentier von durchschlagenden Erfolg gekrönt ist. Will sagen: Manchen Katzen wird davon schlecht, weil schlecht verträglich, zu viel und/oder zu hastig gefressen. Und wer hat am Ende die Sauerei und den Ärger am Hals? Der Züchter! Ein böse verdorbener Magen mit Durchfall und Erbrechen kann, gerade bei einem kleinen Katzenkind, bei einer schwangeren oder stillenden Katze oder bei alten Tieren wirklich zu einem ernstzunehmenden Problem werden.
Aus diesem Grunde sei dem Katzenfreund gesagt: Sie müssen dem Züchter Ihrer Wahl keine Geschenke machen. Wenn Sie aber dennoch etwas mitbringen möchten, dann übergeben Sie es bitte dem Züchter, damit dieser es, in angemessener Art und Weise, an die Katzen verteilen kann, und sehen Sie bitte generell davon ab, die Tiere anderer Leute zu verköstigen!

Geiz ist geil!
Heutzutage scheint es für viele Konsumenten schon regelrecht zum guten Ton zu gehören, dass man bei einem Kauf mit dem Verkäufer über den Preis verhandelt. Auf einem Flohmarkt oder ähnlichem ist das auch o.k.. Hier setzt der Verkäufer den Preis absichtlich etwas höher an, weil er davon ausgeht, dass der Kunde versuchen wird, den Preis herunter zu handeln. Manchmal, wie z.B. beim Kauf eines Autos, kann man sogar stattliche Summen einsparen, wenn man in der Lage ist, ebenso zäh, wie geschickt zu verhandeln. Aber seien Sie sicher, dass der Verkäufer in diesem Falle immer noch genug Gewinn machen wird.
Anders ist das bei einem Katzenzüchter. Eine vernünftig betriebene Katzenzucht ist kein gewinnbringendes Geschäft, sondern ein sehr kosten- und arbeitsintensives Hobby. Und nicht nur das… Die unzähligen Stunden, die man als Züchter in die Tiere investiert, die schlaflosen Nächte, die Tränen, die man weint, wenn etwas schief läuft, die Sorgen, die man sich macht, die Liebe, die Geduld und die Nerven, die man investiert, um am Ende hier und da ein paar gesunde, liebenswerte und hübsche Katzenkinder abgeben zu können, kann einem sowieso kein Mensch bezahlen.
Und wenn dann jemand kommt, der versucht, wie auf dem Trödel, zu handeln und zu feilschen, dann ist das für uns Züchter manchmal wie ein Schlag ins Gesicht… Uns kommt das dann so vor, als wüsste man unsere Arbeit und das, was wir anbieten, nicht zu würdigen.

Sind Ratschläge auch Schläge?
Als Züchter, der seine Katzenkinder mit Herz und Verstand aufgezogen hat, ist einem sehr daran gelegen, dass die Kleinen einen guten Start in ein langes und glückliches Katzenleben haben. Die Basis dafür wird im Züchterhaushalt geschaffen. Aber die Zeit bis hin zum Umzug der Babys vergeht rasch, und schon bald übergibt man die kleinen Fellknäuel in die Hände eines Menschen, den man nur flüchtig kennt. Das ist nicht immer leicht, manchmal sogar regelrecht schmerzhaft.
Ich tröste mich immer damit, dass meine Katzenkinder es in dem neuen Zuhause besser haben werden, als wenn sie hier bei mir bleiben würden, da man ihnen dort normalerweise mehr Aufmerksamkeit schenken kann, als wir es könnten, wenn wir sie alle behalten würden. Je mehr Katzen man hat, desto weniger kann man sich um das einzelne Individuum kümmern. Das ist eine logische Schlussfolgerung, die ich mir immer dann vor Augen halte, wenn ich ein Kätzchen übergebe und mir dabei weh ums Herz wird. Wie groß der Trennungsschmerz ist, hängt unter anderem auch entscheidend davon ab, wie der neue Katzenbesitzer sich verhält und wie gut er sich auf das neue Familienmitglied vorbereitet hat. Es ist keine Schande, zuzugeben, dass man keine Erfahrung mit Katzen hat und noch vieles lernen muss. Ich bin immer gerne bereit, Fragen zu beantworten, selbstverständlich auch über den Kauf hinaus. Schon viele Katzenanfänger gingen mit einem meiner kleinen Lieblinge nach Hause, und ich hatte dabei ein gutes Gefühl, weil ich wusste, dass man sich ernsthaft bemühen würde, alles richtig zu machen und weil ich die Möglichkeit hatte, den neuen Katzeneltern einige wertvolle Tipps mit auf den Weg zu geben.
Nun gibt es aber auch Menschen, die eine regelrechte Allergie gegen gute Ratschläge zu haben scheinen. Dies äußert sich darin, dass sie mir, sobald ich dazu ansetze, ihnen irgendeinen wohlgemeinten Rat mit auf den Weg zu geben, jäh ins Wort fallen und mir solche Sätze wie „Ja-ja-ja-jaaa! Ich weiß! Ich hatte ja früher schon mal Katzen!“ oder „Meine Kollegin hat auch Perser. Die kennt sich da aus. Die kann ich fragen, wenn irgendwas ist.“ entgegen werfen. Können Sie sich vorstellen, wie man sich als Züchter fühlt, wenn einem solch ein Mensch gegenüber steht? Hätten sie ein gutes Gefühl dabei, jemandem Ihr Katzenkind mit zu geben, der sich so benimmt?

So jung wie möglich!
Oft melden sich Interessenten, die nach dem Alter der Kätzchen fragen, um dann, wenn sie hören, dass sie z.B. 14 Wochen alt sind, zu sagen, dass ihnen das leider schon viel zu alt sei. Manche rufen auch an und sagen gerade heraus „ich möchte ein Katzenbaby, so jung wie möglich!“ In den Köpfen erschreckend vieler Menschen schwirrt der Irrglaube herum, ein Katzenkind müsse mit 6 oder spätestens 8 Wochen von der Mutter getrennt werden, damit es eine feste Bindung zu seinem neuen Besitzer aufbauen könne. Mich schockiert es jedes Mal, wenn ich so etwas höre und feststelle, dass alle meine Bemühungen, die Person eines Besseren zu belehren, zum Scheitern verurteilt sind. Ich habe schon fast den Eindruck, dass diese Sorte Mensch ganz genau weiß, dass es nicht richtig ist, ein Kitten, welches gerade mal in der Lage ist, feste Nahrung aufzunehmen, seiner Mutter zu entreißen. Vielleicht haben sie das krankhafte Bedürfnis, unbefriedigte Mutterinstinkte an dem hilflosen kleinen Tier auszuleben… Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich ganz genau, nämlich, dass bei mir niemand ein derart junges Katzenbaby bekommt… nicht für Geld und nicht für gute Worte. Diese Leute lernt man aber in der Regel gar nicht erst persönlich kennen, da sich die Angelegenheit schon beim ersten Gespräch am Telefon erledigt hat.
Es gibt aber auch jene, die ein Kitten, welches noch sehr jung ist, anschauen kommen und fest reservieren und dann irgendwann die Geduld verlieren. Und dann kommt der Tag, an dem sie hier sitzen, ihr Baby im Arm halten und auf mich einreden, dass ich ihnen das Tierchen doch schon früher mitgeben möge, denn es sei ja sooo süß. Sooo süß ist es auch ein paar Wochen später noch, und ich lasse mich nicht erweichen, was das Abgabealter betrifft. Aber solch eine Situation ist für mich immer sehr unangenehm, auch wenn mein Gegenüber sich am Ende geschlagen gibt. Ich würde es sehr begrüßen, wenn mir derartige Debatten erspart bleiben würden.

Im Großen und Ganzen freue ich mich, behaupten zu können, dass die meisten Katzenfreunde, die den Weg zu mir gefunden haben, freundliche, nette und angenehme Zeitgenossen waren. Und vieles, was mir zwar nicht so ganz gefällt, nehme ich gerne in Kauf, weil mir klar ist, dass vieles entweder gar nicht so gemeint ist, wie es bei mir ankommt und dass manch einer auch aus Unwissenheit, Unüberlegtheit oder aus reiner Verlegenheit in das eine oder andere Fettnäpfchen stapft. Es ist ja auch keineswegs so, dass mir das noch nicht passiert wäre.

Es gibt aber auch Dinge, die will man niemandem nachsehen, und auf so manche Katzenbekanntschaft könnte man gut und gerne verzichten. Und immer, wenn mir so jemand begegnet, dann bin ich froh darüber, dass ich mir die Menschen, denen ich meine Lieblinge anvertraue, aussuchen kann!

Welch eine Ehre!
Mancher Mensch, der mich im Laufe der Jahre besuchte, um ein Katzenkind zu erwerben, musste die bittere Erfahrung machen, von mir hinauskomplimentiert zu werden. Die Gründe dafür waren vielfältig. Ich möchte betonen, dass mir dieser Schritt meist nicht leicht gefallen ist, aber was zuviel ist, ist zuviel. 
So kann und will ich es mir nicht bieten lassen, dass jemand hier her kommt und sich so aufführt, als wäre es eine unglaublich große Ehre, dass er/sie an meinen Katzen interessiert ist und eventuell eine zu kaufen gewillt sein könnte. Irgendwie ist es immer die gleiche Sorte Mensch, die solch eine Show beim Züchter abzieht. Getreu dem Motto „Der Kunde ist König“ schreitet man hoch erhobenen Hauptes umher, begutachtet die Katzen, wie ein Sternekoch das Gemüse auf dem Markt, und erwartet, in angemessener Weise hofiert zu werden.
Ich bin zu jedem Menschen, der mich besucht, grundsätzlich freundlich und höflich, aber ich sehe keinen Grund, weshalb ich jemandem die Füße küssen sollte. Die Leute, die dies aber erwarten, sind jedoch niemals das, wofür sie sich selbst offenbar halten. Niemals hat ein sehr wohlhabender, erfolgreicher oder gesellschaftlich hoch angesehener Mensch sich mir gegenüber so benommen. Die Herrschaften, die so tun, als müsse ich dem Herrgott für ihr Erscheinen auf Knien danken, sind in der Regel eher der intellektuellen Unterschicht zuzuordnen. Wenn solch ein Gernegroß dann bemerkt, dass ich ihm nicht den gewünschten Respekt entgegenbringe, fängt er/sie meist an, mich zu provozieren, meine Katzen zu bemängeln und meine züchterische Kompetenz in Frage zu stellen. Solche Leute fahren einem frech über den Mund, stellen regelrecht unverschämte Fragen wie z.B. „Sind die denn wenigstens halbwegs reinrassig?“, hören nicht zu, wenn man ihnen etwas sagt oder lassen einen nicht ausreden. Auch prahlen die gerne damit, was sie doch früher für eine tolle Katze hatten und untermalen das mit solchen Behauptungen wie „So eine tolle Katze haben sie noch nie gesehen!“ und „Die kam aus einer richtig tollen Zucht!“. Die Krönung kommt aber immer zum Schluss, nämlich dann, wenn man solch einer Person unmissverständlich klar macht, dass man an einer weiteren Konversation nicht interessiert sei… Dann heißt es: „Aber sie wollen mir doch was verkaufen!“ oder „Sie wollen schließlich etwas von mir!“ oder, was noch besser ist: „Sie müssen doch froh sein, wenn ich ihnen eine Katze abkaufe. Sie leben doch davon!“

Es ist umgekehrt. Wer hier her kommt, der will etwas von uns! 
Sie haben doch einen Wunsch, wenn Sie sich an einen Züchter wenden, nämlich ein Katzenkind und somit ein neues Familienmitglied zu bekommen, dass die nächsten 15 Jahre oder länger mit Ihnen gemeinsam auf samtweichen Pfoten durchs Leben geht. Sie wollen nicht nur ein schönes und gesundes Tier, sondern eines, welches Charme besitzt, einen ausgeglichenen, festen Charakter, gute Manieren und ein korrektes Sozialverhalten zeigt… eines, welches sich anpassen und einfügen kann und welches für alle Familienmitglieder eine Bereicherung ist und Ihnen jeden Tag aufs Neue Freude bereitet. Sie möchten ein Lebewesen zu sich holen, welches Ihr Haus zu Ihrem Zuhause werden lässt, zu einem Platz voller Wärme und Behaglichkeit, an dem sanft eine Katze schnurrt…
Wir sind es, die Ihre zukünftige Katze zu dem machen, was Sie sich wünschen. Bitte vergessen sie das nicht!

Aus den Augen, aus dem Sinn?
Wenn ein Katzenbaby in sein neues Zuhause umzieht, ist das immer eine sehr emotionale Angelegenheit für alle Beteiligten. Die neuen Katzeneltern sind voller Freude, das Katzenkind selber ist, je nach Gemüt, mal mehr und mal weniger gestresst und verunsichert, und ich, die Züchterin, tröste mich, so gut es geht, selber über den Abschiedsschmerz hinweg, indem ich mir immer wieder sage, dass das Kleine ein wundervolles, neues Zuhause bekommen hat, wo man es liebt und gut zu ihm ist. Aber trotzdem mache ich mir so meine Gedanken…
Mir tut es gut, wenn ich am nächsten Tag ein kurzes Feedback erhalte. Dies kann ein kurzer Anruf sein oder auch eine Mail, in der steht, dass man mit dem Tierchen heil zuhause angekommen ist und dass es dem kleinen Mäuschen gut geht. Dann bin ich beruhigt und muss mir keine Sorgen machen!

Ich freue mich immer wahnsinnig, wenn ich ein schönes Foto von meinen ehemaligen Babys im neuen Zuhause bekomme. Zum einen wird mir, als Katzen-Menschenmama, warm ums Herz, wenn ich meine Lieblinge auf diese Weise noch einmal wiedersehe, und zum anderen ist es ein beruhigendes Gefühl, zu sehen, dass das Tierchen augenscheinlich gesund, gepflegt, wohlgenährt und rundum zufrieden ist.
Da ich bei jeder Verpaarung, die ich vornehme, ein gewisses Zuchtziel verfolge, bin ich natürlich auch sehr daran interessiert, zu erfahren, wie die Kitten aus dem jeweiligen Wurf sich im Einzelnen entwickelt haben. Als Züchterin gehe ich ja schließlich mit einem gewissen Ergeiz an die Sache heran. Ich will möglichst schöne und einwandfreie Katzen züchten, die meiner ganz persönlichen Idealvorstellung von einer schönen und typvollen klassischen Perserkatze weitestgehend entsprechen. Oftmals ist der Weg zum Ziel hin noch weit, aber umso interessanter ist es, abschätzen zu können, wie weit man schon gekommen ist. Dazu muss man das ausgewachsene Tier sehen, da Katzen sich im Laufe des Wachstums oft unheimlich verändern.
Ich hoffe, es klingt für den Leser nicht vermessen, wenn ich sage, dass ich oftmals völlig fasziniert bin vom Anblick „meiner“ Katzen, wenn sie erst richtig „fertig“ sind. Sie sind so schön, so edel, so anmutig, so elegant. Sie haben so schöne Farben, so herrliches Fell und so wunderschöne, liebliche Gesichter… Das zu sehen erfüllt mich mit Stolz und dem guten Gefühl, dass sich meine Mühen gelohnt haben.
Regelrecht glücklich macht es mich, zu hören, dass „meine“ Katzen die Menschen, mit denen sie leben, glücklich machen. Wann immer der Besitzer einer „Paisley Park“- Katze mir für das wunderbare Tier seinen aufrichtigen Dank ausspricht, fühle ich mich geschmeichelt.
Viele „Eltern“ meiner Katzenkinder melden sich mehr oder weniger regelmäßig, um mir von ihren Schützlingen zu berichten, kleine Anekdoten zu erzählen und zu betonen, wie lieb sie ihre Katze/n haben. Das ist prima!
Leider handhaben aber nicht alle das so. Viele entschwinden mit dem Tier, und man hört nie wieder etwas von ihnen. Ich frage mich oft, ob diese Leute eigentlich gar nicht darüber nachdenken, dass ich mir Sorgen machen könnte und mich frage, wie es dem Tier wohl jetzt geht. Einige versprechen immer und immer wieder aufs Neue, bald ein paar Fotos zu schicken, machen es aber nie. Auch das finde ich sehr bedauerlich, denn so entziehen sie mir die Möglichkeit, mir ein Bild davon zu machen, was aus dem Baby von einst geworden ist.

Von Katzen versteht niemand etwas, der nicht selbst eine Katze ist.
Natsume Soseki

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