Herpes bei Katzen

1. Was ist eine Herpesinfektion?
2. Symptome
3. erneute Infektion - warum?
4. Behandlung

1. Was ist eine Herpesinfektion?
Die Herpesvirusinfektion ist eine weitverbreitete Krankheit der Hauskatzen. Sie wird hervorgerufen durch das feline Herpesvirus 1 (aus der Familie der alpha-Herpesviren), welches von erkrankten Tieren über Blut, Augen- oder Nasenausfluß auf nicht erkrankte Tiere übertragen werden kann. Die felinen Herpesviren können nicht auf den Menschen oder den Hund übertragen werden. Umgekehrt ist eine Übertragung vom Menschen auf die Katze auch nicht möglich.

2. Welche Symptome hat eine Katze mit einer Herpesvirusinfektion?
Die erste Infektion ist meistens gekennzeichnet durch eine Vermehrung der Viren im Epithel der oberen Atmungswege und in den Bindehäuten bei jungen und ausgewachsenen Katzen.
Beim ersten Auftreten der Infektion zeigen die Tiere einen vermehrten wässrigen Ausfluß aus der Nase und aus den Augen. Zusätzlich niesen sie sehr häufig. Die Bindehäute der Augen sind rötlich verfärbt und z.T. stark geschwollen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird der anfangs durchsichtige Augenausfluß schleimig bis eitrig. Bei jungen Katzen kann es nach einer ausgeprägten Herpesinfektion zu einer Verwachsung der Bindehäute mit der Kornea kommen (Symblepharon). Trotz einer Vermehrung des Virus in der äußersten Schicht der Hornhaut zeigen sich dort, bis auf mikroskopisch kleine Narben, zumeist noch keine klinischen Erscheinungen.

Die Krankheitsdauer beträgt in der Regel 10-14 Tage, hängt jedoch von der Menge des infizierenden Virus ab.

Nach der Erholung von der ersten Infektion mit einem Herpesvirus bleiben vermutlich 80 % der Katzen unerkannt infiziert, wobei es bei bis zu 45 % der Katzen zu einer spontanen Reaktivierung der Erkrankung kommt. Diese Tiere können sowohl Virusausscheider ohne Krankheitssymptome werden oder sie bilden erneut Symptome aus.

Bei einem erneuten Auftreten einer Herpesinfektion sind die Symptome meistens nur auf die Augen und nicht mehr auf den Atmungstrakt konzentriert. Häufig ist auch nur ein Auge betroffen. Die Anzeichen einer erneuten Infektion sind das Zukneifen des betroffenen Auges, eine Rötung der Bindehaut und anhaltender Augenausfluß. Zusätzlich entstehen durch die Vermehrung der Viren feine schmerzhafte Risse im Hornhautepithel.
Durch die Infektion des Auges mit den Herpesviren können zusätzlich weitere Krankheitsbilder am Auge entstehen: eine bisweilen verminderte Tränenproduktion kann zu einem trockenen Auge führen; die Entstehung eines Sequesters ist möglich; Ausbildung einer eosinophilen Keratitis.


3. Warum kommt es zu erneuten Infektionen mit dem Herpesvirus?
Das Herpesvirus der Katze kann oft nicht von der körpereigenen Abwehr eliminiert werden. Es zieht sich ähnlich wie beim Menschen in die Nervenbahnen zurück und tritt dann in Stressituationen wieder in Erscheinung. Die Art des Stresses, welcher ein erneutes Ausbrechen der Infektion hervorruft ist vielfältig: Umzug, neues Haustier, Impfung, Erkrankung anderer Natur, Behandlung mit Immunsuppressiva etc.


4. Behandlung der Herpesinfektion am Auge
Die Behandlung der felinen Herpesviruserkrankung ist relativ aufwendig, da alle 2-3 Stunden der die Viren hemmende Wirkstoff in das Auge appliziert werden muß, da das Medikament sonst nicht in einer ausreichenden Konzentration im Auge vorliegt und somit die Viren nicht hemmen kann. Zusätzlich muß zum Schutz vor einer möglichen begleitenden bakteriellen Infektion ein Antibiotikum in den selben Intervallen in das Auge gegeben werden.

zurück